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Heilpflanzen

Heilpflanzen - Gesundes aus der Natur

Hunderte Pflanzen, die am Wegesrand wachsen, bleiben von uns unbeachtet, wenn wir spazieren gehen. Und wenn in unseren Ziergärten irgendetwas wächst, was wir nicht eingepflanzt haben, dann rupfen wir es aus. Für die meisten Menschen gelten diese Pflanzen einfach als Unkraut, doch es steckt viel mehr in Ihnen als wir glauben. Die wertvollen Inhaltstoffe werden von Naturheilkundlern schon seit dem Mittelalter genutzt und auch die Pharmaindustrie hat viele pflanzliche Präparate auf dem Markt, die uns bei vielen Beschwerden Linderung und Heilung bringen. Die Natur hat für uns den Tisch reich gedeckt viele dieser Heilkräuter und Wildpflanzen brauchen wir nur sammeln und entsprechend zuzubereiten.

Einige weit verbreitete und bekannte Heilpflanzen stellen wir Ihnen hier genauer vor und erklären Zubereitung und Wirkung:

Brennnessel

Die Brennnessel ist wohl jedem bekannt. Die Pflanze ist sehr anspruchslos und sie wächst in Mitteleuropa fast überall. Die beste Zeit zum Sammeln der Blätter ist März bis August. Die Samen kann man im Frühherbst ernten. Auch die Wurzeln lassen sich zu Tee verarbeiten. Für Tee und Wildgemüse erntet man von jungen Pflanzen die obersten 2 – 3 Blattpaare samt Stängel. Am besten zieht man dazu entweder Leder- oder Gartenhandschuhe an.

Die Pflanze lässt sich als Tee oder als Tinktur zubereiten. Man kann die Blätter auch als wohlschmeckendes Gemüse, ähnlich wie Spinat genießen, als vitaminreichen Salat essen oder in Suppen und Eintöpfen mit verarbeiten.

Die Brennnessel dient der Entschlackung und bringt den Stoffwechsel auf Hochtouren. Giftstoffe werden ausgespült und unser Körper fühlt sich frisch und munter. Die Samen geben dem Organismus neue Kraft und wirken wunderbar bei Erschöpfungszuständen.

Heileigenschaften

Blutreinigend, blutstillend, harntreibend, stoffwechselfördernd

Anwendungsgebiete

Frühjahrsmüdigkeit, Nierenschwäche, Appetitlosigkeit, Rheumatismus, Gicht, Menstruationsbeschwerden, Haarausfall

Brennnesseltee
1 bis 2 Teelöffel des fein geschnittenen Krautes in einer Tasse mit kochendem Wasser übergießen und 3 bis 4 Minuten ziehen lassen.

Haarwasser aus Brennnessel
Ca. 250 g der zerhackten Wurzeln in einem Liter Wasser und einem halben Liter Weinessig eine halbe Stunde lang kochen.
Massieren Sie dieses Haarwasser einmal in der Woche in die Kopfhaut ein um das Haarwachstum zu stimulieren.

Badezusatz bei Gliederschmerzen und bei Hautproblemen
Bereiten Sie einen Aufguss aus 500 g Brennnessel mit 2 Liter kochendem Wasser für ein Vollbad.

Frauenmantel

Der Frauenmantel wächst vorzugsweise auf Wiesen, in Wäldern und Gebüschen. Die Pflanze kann von Mai bis September gesammelt werden. Pflücken Sie nur das trockene, blühende Kraut.
Wie der Name schon vermuten lässt, findet der Frauenmantel die meisten Anwendungen in der Frauenheilkunde. Bei starken Menstruationsbeschwerden, bei unregelmäßigen Monatsblutungen oder bei Wechseljahrsbeschwerden kann die Pflanze Linderung verschaffen.

Die pflanzlichen Hormone ähneln dem Progesteron, wirken ausgleichend auf den Hormonspiegel und bringen so den Zyklus wieder ins Gleichgewicht.
Als Waschung oder Bad hilft der Frauenmantel bei Hautproblemen und Ekzemen.

Heileigenschaften

Beruhigend, blutbildend, blutreinigend, blutstillend, harntreibend, krampflösend, zusammenziehend

Anwendungsgebiete

Klimakterische Beschwerden, Menstruationsbeschwerden, Regelschmerzen, starke Monatsblutung, Umstellungsprobleme in den Wechseljahren, Weißfluss, trockene Haut, Akne, Darmstörungen, Eiterungen, Wundmittel

Frauenmanteltee
Ein bis zwei Teelöffel Frauenmantelblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 10 bis 15 Minuten ziehen lassen. Dreimal täglich trinken.

Für Sitzbäder oder Waschungen
Äußerlich angewendet hilft Frauenmantel-Tee als Badezusatz, als Umschlag oder Waschung gegen vielerlei Hautbeschwerden.
Einem halben Liter kochendem Wasser ca. 10 g Frauenmantel zufügen und aufkochen, 5 Minuten ziehen und dann abkühlen lassen. Geben Sie diese Flüssigkeit dem Badewasser bei oder führen Sie damit die Waschungen durch.

Spitzwegerich

Der Spitzwegerich wächst auf Wiesen und an Wegrändern. Seine lanzenförmigen Blätter stoßen schon im zeitigen Frühjahr aus dem Boden. Er blüht zwischen Mai und September. Seine Blätter kann man von Juni bis in den September sammeln.
Der Spitzwegerich enthält einen antibiotischen Stoff, das Aucubin, und besitzt deshalb gute Fähigkeiten bei der Wundheilung:

Wenn man sich auf einer Wanderung verletzt hat und kein Pflaster zur Hand ist, kann man ein paar Spitzwegerichblätter in der hohlen Hand verreiben und den austretenden Saft auf die Wunde streichen. Mit einem ganzen Blatt kann man die Haut anschließend bedecken. Der Breitwegerich kann übrigens ähnlich verwendet werden wie sein Verwandter, der Spitzwegerich. Wenn beim Wandern Blasen drohen, kann man die breiten Blätter mit einem Stein etwas platt walzen und als Einlage in den Schuh oder auf die gereizte Hautstelle legen. Der Saft der Blätter wirkt kühlend und wundheilend.
Wenn man ein Blatt des Spitz- oder des Breitwegerichs zwischen den Fingern zerreibt und auf Insektenstiche legt, lässt der Schmerz schnell nach.

Spitzwegerich ist außerdem ein wichtiges Hustenmittel. Er lindert den Hustenreiz und erleichtert das Abhusten durch Lösen des Schleimes.

Heileigenschaften

Blutreinigend, harntreibend, hustenlindernd, kühlend, wundheilend, zusammenziehend

Anwendungsgebiete

Blutergüsse, Entzündungen, Halsschmerzen, Heiserkeit, Husten, Insektenstiche, Prellungen, Verbrennungen

Hustensirup
Saubere und fein geschnittene Spitzwegerichblätter abwechselnd mit Rohrzucker schichtweise in ein großes Einweckglas (1,5 L) füllen bis das Glas voll ist. Die oberste Schicht soll Rohrzucker sein. Das Glas dicht schließen und dunkel in einem normal warmen Raum 2 – 3 Monate stehen lassen. Der Inhalt ist dann bräunlich und der Zucker gut durchfeuchtet. Alles zusammen und einem Topf erhitzen und anschließend durch ein Tuch abseihen. Diesen Sud nochmals auf mindestens 70 Grad für 10 – 15 Minuten erhitzen und eindicken. Danach in kleinere Twist-off Gläser umfüllen und im Bedarfsfall mehrmals täglich einen Teelöffel Sirup genießen.

Wegwarte

Der Name der Wegwarte kommt wahrscheinlich daher, dass sie am Wegrand wächst bzw. “wartet”. Man findet sie an Schotterwegen, an Gleisanlagen und auf altem Industriegelände, im Brachland, auf Wiesen und entlang von Mauern, Dämmen und Böschungen. Da es aber immer weniger unversiegelte Flächen gibt, findet sie immer weniger Platz zum Wachsen und gilt inzwischen als gefährdet.

Die Wegwarte wird bis zu einem Meter hoch und hat blaue Blüten. Gesammelt werden die Blüten und Blätter im Sommer und die Wurzeln im Spätherbst. Die Blüten und die jungen Blätter, die dem Löwenzahn sehr ähnlich sehen, kann man mit zu Blattsalaten geben.

Wissenschaftlich erwiesen ist inzwischen, was früher schon in erster Linie Bergleute wussten: dass die Wegwarte Schwermetalle (Kadmium, Blei Quecksilber) bindet und dafür sorgen kann, dass diese Stoffe nicht ins Blut gelangen, sondern ausgeschieden werden.

Heileigenschaften

Appetitanregend, blutreinigend, entzündungshemmend, entgiftend, verdauungsfördernd, zusammenziehend

Anwendungsgebiete

Appetitlosigkeit, Blähungen, Gallensteine, Gicht, Kaffee-Ersatz, Leberbeschwerden, Verdauungsstörungen, Völlegefühl

Tee
Wegwarte-Tee aus 20g Wegwartenwurzel und 180 g Wasser wird 5 Minuten gekocht und schluckweise nach dem Essen getrunken. Ein Tee aus der Wegwartenwurzel ist zwar bitter, wirkt aber anregend und heilend auf Leber und Gallenblase und ist ein verdauungsförderndes Kräftigungsmittel. Bei Gallensteinen darf der Tee aber nicht getrunken werden, da es sonst zu schweren Koliken kommen kann.

Zichorienkaffee
Man kann die Wurzeln der Wegwarte als Kaffee-Ersatz zubereiten. Dazu werden sie in kleine Stücke geschnitten, getrocknet, geröstet und gemahlen. Das fertige Zichorienkaffee-Pulver kann man aufbrühen wie Bohnenkaffee und das Aroma ist ähnlich. Dieser “Muckefuck” enthält kein Koffein.

Hinweise:

Sammeln Sie Ihre Pflanzen nicht neben Straßen, in der Einflugschneise von Flugplätzen, in innerstädtischen Parks oder auf Schafsweiden, sondern möglichst auf nicht künstlich gedüngten Wiesen, in Mischwäldern und auf mehrjährigen Brachflächen. Achten Sie zum Beispiel auf zahlreichen Insektenflug, das ist ein guter Hinweis auf ungespritzte Felder und Wiesen. Oder pflanzen Sie Ihre Kräuter im Garten selbst an, dann wissen Sie, womit Sie es zu tun haben. In jedem Fall sollten Sie das Gesammelte gründlich waschen, besonders, wenn es als Salat verwendet werden soll.

Die hier genannten Anwendungen sind teilweise schon sehr alt und unter Umständen nicht wissenschaftlich nachgewiesen, sie finden sich in traditionellen Überlieferungen oder in neuen Ratgebern aus dem Buchhandel oder Internet. Als Ersatz für eine ärztliche Behandlung sind sie nicht geeignet! Im Falle einer Erkrankung wenden Sie sich also besser zuerst an Ihren Arzt oder Apotheker, bevor Sie sich selbst behandeln. Fragen Sie ihn auf jeden Fall nach Neben- oder Wechselwirkungen, die bei Ihnen persönlich auftreten könnten.

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