Gesund und vital durch den Sommer
Der Sommer hat begonnen. Wir freuen uns auf milde Temperaturen, lange Sommernächte, Unternehmungen im Freien. Die Kinder starten in die großen Ferien und wünschen sich nichts mehr, als mit Freunden die Tage im Schwimmbad zu verbringen.
Heiße Sommertage werden nach Prognosen von Klimaforschern auch in Deutschland keine Seltenheit mehr sein. Der Alltag kann für viele von uns mitunter beschwerlich werden, besonders wenn das Thermometer 30 Grad oder mehr erreicht. Viele erinnern sich sicher noch an den Jahrhundert-Sommer 2003 und an lange Hitzeperioden. Wir fühlten uns wie in den Tropen und ganz Deutschland schwitzte.
Ein Glück für jeden, der im Sommer Urlaub oder Freizeit hat, vielleicht sogar verreist und den Tagesablauf in Ferienstimmung genießen kann. Was allerdings machen die Daheimgebliebenen? Das hochsommerliche Klima macht vor beruflichen Aktivitäten und Verpflichtungen nicht halt.
Was passiert in unserem Körper?
Um den menschlichen Körper vor Überhitzung zu schützen, müssen Herz und Kreislauf bei hohen Temperaturen zusätzliche Arbeit leisten. Das kann bei empfindlichen Menschen zu körperlichen Beschwerden führen. Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen werden bei Hitze oft von Müdigkeit, Schwindel oder Muskelkrämpfen geplagt.
Unsere biologischen Abläufe funktionieren am besten, wenn die Körpertemperatur bei etwa 37 Grad liegt. Deshalb ist der Körper bemüht, diese Temperatur möglichst stabil zu halten. Um möglichst viel warmes Blut zur Abkühlung an die Hautoberfläche zu leiten, weiten sich die Hautarterien und Blutgefäße und wir schwitzen. Wenn die Außentemperatur genauso hoch ist wie die Körpertemperatur oder höher, kann der Schweiß auf unserer Haut nur noch schwerlich verdunsten und dadurch wenig zur Kühlung des Körpers beitragen. Unsere Körpertemperatur kann auf die Art schnell auf fieberähnliche 39 Grad ansteigen, der Blutdruck sinkt und wir verlieren durch das Schwitzen immer mehr Wasser.
Coole Tipps für heiße Tage
Essen & Trinken
Wenn Sie bei Hitze nicht schlapp machen wollen, lautet die Devise, viel zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust möglichst gering zu halten. Die tägliche Flüssigkeitsaufnahme von mindestens 1,5 Litern können Sie an heißen Sommertagen getrost auf die dreifache Menge erhöhen!
Zimmerwarme Getränke wie Mineralwasser, ungesüßte Früchte- oder Kräutertees und Saftschorlen sind als Durstlöscher am besten geeignet. Vorsicht: Eiskalte Getränke können Magenbeschwerden verursachen. Außerdem muss der Körper mehr arbeiten, um sie zu erwärmen. Halten Sie es wie die Beduinen in den Wüstenzonen dieser Erde und trinken Sie warmen Tee!
Mit Kaffee und Alkohol sollten Sie eher sparsam umgehen: Sie belasten den menschlichen Kreislauf noch zusätzlich.
Ein zusätzlicher Tipp:
Auf Eiswürfel müssen Sie nicht gänzlich verzichten. Wenn Ihnen die warmen Getränke bei sehr großer Hitze nicht ausreichen, können Sie Eiswürfel mit Geschmack aus Säften, Minzextrakten oder Zitronen herstellen und langsam auf der Zunge schmelzen lassen. Diese schmackhafte Erfrischung sorgt ebenso wie Speiseeis für einen angenehmen Kühlungseffekt. Anders als bei kalten Getränken, die sofort hinuntergeschluckt werden, werden die Eiswürfel durch das Zerfließen im Mund bereits auf die notwendige Körpertemperatur gebracht.
Nutzen Sie die Chance, sich im Sommer besonders leicht und lecker zu ernähren. Greifen Sie zu frischem Obst und Gemüse und ab und an etwas Fisch. Mit einer schmackhaften mediterranen Ernährung können Sie ausgeschwitzte Mineralstoffe gut wieder auffüllen und Sie bleiben gesund und fit.
Wie kann ich mich sonst abkühlen?
Eine lauwarme Dusche ist eine wunderbare Abkühlung. Zu kaltes Wasser aktiviert die körpereigene Heizung und Sie schwitzen umso mehr.
Wenn Sie sich nach dem Duschen nicht komplett abtrocknen, kühlt das auf der Haut verbleibende Wasser den Körper.
Unterwegs oder im Büro tut es gut, sich die Hände, den Nacken und das Gesicht mit kaltem Wasser abzuwaschen. Sehr empfehlenswert ist auch die Anwendung eines Thermalwassersprays. Es legt sich wie Nebel auf die Haut und erfrischt Sie angenehm.
Luftige Kleidung ist Trumpf. Helle, leichte Stoffe aus Naturfasern vermeiden den Hitzestau, mit einem Hut oder Tuch bewahren Sie einen kühlen Kopf.
Sonstige Faktoren
Halten Sie Ihre Wohnung wohltemperiert, indem Sie am Tag die Fenster geschlossen halten und erst dann lüften, wenn es draußen kühler ist als drinnen. Also vor allem nachts und am frühen Morgen sollten Sie die Fenster öffnen, um kühle Luft hereinzulassen.
Alles, was an Wärme nicht ins Haus hineinkommt, muss auch nicht wieder hinausgelassen werden. Ein außen an den Fenstern angebrachter Sonnenschutz ist die effektivste Methode.
Innenliegender Sonnenschutz wie Vorhänge, Blenden oder Rollos sollten möglichst hell sein, Jalousien am besten silberfarben: So reflektieren sie das Licht am besten.
Ratsam ist es auch, wenn Sie auf überflüssige Wärmequellen wie Backöfen, PCs, Deckenfluter oder Fernseher in der heißesten Phase verzichten.
Schaffen Sie sich Erleichterung mit einem Ventilator. Er kühlt zwar nicht die Raumtemperatur, sondern verteilt die Luft; aber Luft, die sich bewegt, ist angenehmer als stehende.
Sport im Sommer
Wenn uns die Sonnenstrahlen ins Freie locken, nimmt die Motivation, Sport zu treiben, zu. Einige Sportarten wie etwa Wasserski, Inline-Skating oder Beachvolleyball haben nur im Sommer Saison, sodass Liebhaber dieser Sportarten sich besonders auf die warme Jahreszeit freuen. Doch gerade bei höheren Temperaturen und sportlichen Leistungen benötigt Ihr Körper mehr Aufmerksamkeit.
Am simpelsten können Sie Ihre sportlichen Trainingsrunden durchziehen, wenn Sie Sonne, Hitze und erhöhten Ozonwerten konsequent aus dem Weg gehen. Also nicht in der prallen Mittagssonne loslegen, sondern auf schattige Trainingsstrecken, in den Wald und in die kühleren Morgen- und Abendstunden ausweichen. Sonnencreme und Sonnenbrille schützen Sie zusätzlich.
Wichtig: Trinken, trinken, trinken!
Halten Sie Ihre Flüssigkeitsbilanz im Auge. Während des Sports erhöht sich der Wasserverbrauch zum Teil erheblich. Sie können gegensteuern, wenn Sie alle 15 Minuten ca. 100 ml Wasser in kleinen Schlucken trinken. So können Sie Ihre Leistungsfähigkeit aufrechterhalten.
Ein zusätzlicher Tipp: Es ist ratsam, nicht am Limit zu trainieren, sondern Intensität und Pensum zu reduzieren und Pausen einzulegen.
Wichtig: Bei Muskelkrämpfen, Kopfschmerzen, Schwindel, Schwäche oder Übelkeit das Training sofort abbrechen, einen kühlen Ort aufsuchen und viel trinken.
Wer die Sommermonate allerdings am liebsten in der Hängematte verbringt, ist auch nicht gut beraten: Bewegungsmangel schwächt unsere Abwehr. Ein regelmäßiges Sportprogramm ist darum wichtig.
Hätten Sie es gewusst?
Haben Sie sich schon mal gefragt, warum Sie sich ausgerechnet im Sommer eine Grippe eingefangen haben? Hier sind die Antworten:
Im Sommer ist das menschliche Immunsystem viel häufiger geschwächt, als weithin vermutet wird.
Schnelle Temperaturwechsel z. B. von der Hitze im Freien ins klimatisierte Büro, eine Unterkühlung durch nasse Badekleidung oder Zugluft stellen unsere Abwehr auf eine harte Probe. Aber auch schweißtreibende sportliche Aktivitäten bei brütender Hitze können das Immunsystem schwächen. Hinzu kommt der Einfluss der Sonne.
Obwohl der Sonnenschein und ein Sonnenbad bekanntlich Balsam für die Seele sind, kann ein Übermaß an UV-Strahlung Stress verursachen und das Immunsystem belasten. Wer es mit dem Sonnenbaden übertreibt, riskiert nicht nur einen Sonnenbrand, sondern auch Schnupfen und Husten.
Forscher haben herausgefunden, dass das Immunsystem schon kurzzeitigen Stress genauso bekämpft wie einen Krankheitserreger. Die Immunzellen setzen als Waffe dabei Gifte ein, die die feindlichen Zellen zerstören sollen. Das Problem: Sie schädigen dabei auch sich selbst. Die Folge ist ein geschwächtes Immunsystem.
Zahlreiche Studien zeigen, dass auch Alkohol die Aktivität des Immunsystems hemmt. Folgendes sollten Sie sich für die nächste Sommerparty merken: Drei bis fünf Stunden nach dem Erreichen des höchsten Rauschzustands (etwa 60 Minuten nach Trinkbeginn) ist unsere Abwehr besonders stark geschwächt. Also: Auch, wenn die Nacht lau ist – in dieser Phase vorsichtshalber einen Pulli anziehen.
Tipps für guten Schlaf in heißen Nächten:
Für einen erholsamen Schlaf und einen Start in den nächsten warmen Tag mit Energie und Freude probieren Sie doch einmal folgende Empfehlungen aus:
- Duschen Sie sich vor dem Schlafengehen lauwarm ab oder nehmen Sie ein kurzes warmes Vollbad mit beruhigenden Badezusätzen wie Lavendel.
- Gehen Sie mit einem luftigen Schlafanzug ins Bett und decken Sie sich mit einem dünnen Laken aus Baumwolle zu. Naturmaterialien nehmen den Schweiß der Nacht auf. Kleiner Trick: Legen Sie Ihr Bettzeug bis zum Schlafengehen in die Kühltruhe.
- Auch dieser Trick sorgt für Erfrischung: Füllen Sie eine Wärmflasche mit Eiswasser und legen Sie sie bis zum Schlafengehen in den Kühlschrank. Während der Nachtruhe verschafft sie so angenehme Kühlung. Doch Vorsicht: Legen Sie sie nur an Arme oder Beine – auf dem Bauch kann die Kühlung Nierenprobleme verursachen.
- Eine andere Möglichkeit ist, sich ein feuchtes Taschentuch auf die Stirn zu legen.
Für Senioren gilt:
Hitzeschutz ist Pflicht, um die Gesundheit zu schonen! Was bei Hitze für alle Menschen gilt, ist vor allem für Senioren von noch stärkerer Bedeutung:
- Direkte Sonneneinstrahlung meiden.
- Kleine Mahlzeiten belasten weniger.
- Vermeidung von Menschenansammlungen – wo sich viele Menschen auf einem Fleck befinden, ist meist auch die Luft schlecht.
- Abendliche Ausflüge bringen den Kreislauf auf Touren – Bewegung fördert die Blutzirkulation und stärkt zudem das Immunsystem.
- Abkühlung durch lauwarme Dusch- oder Fußbäder.
- Signale des Körpers beachten und ggf. einen Gang runterschalten.
- Trinken, trinken, trinken!
Älteren Personen sei zudem empfohlen, sich ärztlich untersuchen und regelmäßig durchchecken zu lassen, um sicherzustellen, dass die hohen Temperaturen keine gesundheitlichen Folgen hinterlassen.
Einen schönen Sommer!