Ratgeber Superfoods: Pseudogetreide
Drei glutenfreie Nährstoffwunder
Pseudogetreide sind Früchte von Pflanzen, die nicht aus der Familie der Süßgräser stammen wie unser Weizen, Dinkel und Roggen und Ihre Verwandten. Diese Pseudogetreidesorten sehen aus wie Getreide und können zum Teil auch so verwendet werden. Sie sind glutenfrei, was für Personen mit Glutenunverträglichkeit ein Glückstreffer ist, sie lassen sich jedoch genau aus diesem Grunde zum Backen mit herkömmlichen Methoden schlecht bis gar nicht verwenden. Das Klebereiweiß z.B. im Weizen, ist für die Elastizität des Backteigs verantwortlich und maßgeblich an den knusprigen Ergebnissen beteiligt. Allerdings kann man auch aus Pseudogetreide mit ein wenig Experimentierfreude tolle Rezepte umsetzen.
Amaranth – das Powerkorn
Amaranth zählt zu den ältesten vom Menschen kultivierten Pflanzen, es gehört zu den Fuchsschwanzgewächsen und ist weltweit verbreitet. Der Name Amaranth stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie nicht welkend oder unsterblich. Der Name ist bezeichnend für die Kraft, die der Pflanze anhaftet.
Die Ureinwohner Südamerikas schätzten Amaranth als heiliges Korn, bevor es für lange Zeit in Vergessenheit geriet. Die Vegetarier entdeckten die alten Körner für sich, vor allem um ihre Eisenspeicher aufzufüllen.
Amaranth ist reicher an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen und sein Eiweiß ist hochwertiger als das unserer einheimischen Getreidearten.
Anwendungsmöglichkeiten
Wissenschaftliche Studien haben mittlerweile ergeben, dass das Korn bei folgenden Befindlichkeitsstörungen hilft: Eisenmangel, Chronischer Müdigkeit, Erschöpfung, Nervosität, Kopfschmerzen, Migräne, Schlafstörungen, Alterserscheinungen, Magen- und Darmbeschwerden.
Vor allem aber stärkt Amaranth das Gehirn und erhöht die geistige Leistungsfähigkeit.
Diese Samenkörner sind glutenfrei und können daher auch von Zöliakie-Betroffenen genossen werden.
Zubereitung
Die Amaranth-Körner schmecken leicht nussig. Die Zubereitungsweise ist ähnlich wie bei Reis. Dabei gilt: Geben Sie die Körner in ein Sieb und spülen Sie diese unter fließendem Wasser vor dem Kochen gründlich durch.
Die Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. Amaranth kann man süß und salzig zubereiten. Schmackhaft in einer Gemüsepfanne, kalt als Salat mit verschiedenen Zutaten wie Gemüse, Käse oder Fisch, als Gemüse-Amaranth-Käse-Frikadelle, in Aufläufen oder auch in Keksen oder Brot.
Der regelmäßige Verzehr wirkt sich positiv auf Ihre Gesundheit aus und schenkt Ihnen Vitalität und Leistungsfähigkeit!
Buchweizen – anspruchslos und sehr gesund
Trotz des Namens hat der Buchweizen mit Weizen nichts zu tun. Zwar sehen die geschälten Körner dem Weizen zum Verwechseln ähnlich, aber die Pflanze mit ihren hellen, kleinen Blüten gehört zur Familie der Knöterichgewächs. Optisch erinnern die dunkelbraunen Früchte etwas an Bucheckern, was zur Namensgebung beigetragen hat.
Aus der südrussischen Steppe gelangte der Buchweizen nach Westeuropa. Das Hauptanbaugebiet ist inzwischen allerdings Brasilien. In Russland und Polen ist das Korn ein kulinarischer Dauerbrenner. Erst in den letzten Jahren, im Zuge des Vollkorn-Booms, hat der Buchweizen auch wieder Einzug in unsere Regale gehalten.
Buchweizen kann ganz hervorragend den Speiseplan bereichern und zur allgemeinen Gesundheit beitragen, denn es ist reich an Eisen, Magnesium, Kalium und Calcium sowie den Vitaminen B1, B12 und E.
Anwendungsmöglichkeiten
Buchweizen kann die Gesundheit günstig beeinflussen.
Für Diabetiker und Personen, die sich um ihre Blutzuckerwerte Sorgen machen, ist der Buchweizen das perfekte Lebensmittel:
- Der Blutzuckerspiegel wird reguliert und Folgeerkrankungen wie Herz-, Nerven- und Nierenprobleme können minimiert werden.
- Buchweizen ist ebenfalls bekannt für den Inhaltsstoff Rutin. Es soll bei Venenschwäche und Arteriosklerose helfen und auch den Blutdruck senken.
- Die Ballaststoffe und das Lecithin im Buchweizen helfen bei der Regulierung des Cholesterinspiegels.
- Der Inhaltsstoff Lecithin hilft außerdem der Leber, gesund und leistungsfähig zu bleiben, damit der menschliche Körper ordnungsgemäß entgiftet werden kann.
- Es wird vermutet, dass der regelmäßige Verzehr von Lecithinhaltigen Nahrungsmitteln vorbeugend gegen Angstgefühle, Depressionen und mentale Erschöpfung helfen und womöglich auch die geistigen Fähigkeiten verbessern kann.
Buchweizen ist ebenfalls glutenfrei und für Personen mit Glutenunverträglichkeit und Zöliakie sehr geeignet.
Zubereitung
Die Körner sind ein guter Ersatz für Reis und werden auch ebenso, nach gründlichem Spülen unter fließendem Wasser, zubereitet. Sie eignen sich gut als Beilage, als Suppeneinlage und können über Salate gestreut werden. Angeröstet hat Buchweizen einen leicht nussigen Geschmack und macht sich gut in Müsli.
Sehr beliebt ist auch Buchweizenmehl, welches zu süßen und herzhaften Pfannkuchen, Waffeln, Crépes oder weiteren Backwaren verarbeitet und zur Herstellung von Nudeln verwendet werden kann.
Buchweizen kann außerdem für die Herstellung von Knödeln, Nocken, Bratlingen oder Grütze Verwendung finden.
Probieren geht über Studieren. Seien Sie erfinderisch und nehmen Sie dieses wundervolle Nahrungsmittel in Ihren Speiseplan auf.
Quinoa – ein kleines Nährstoffwunder
Quinoa, auch unter dem Namen Inkareis, Inkakorn, Reismelde oder Perureis bekannt, gehört ebenso wie Amaranth zur Familie der Fuchsschwanzgewächse und wird auf den Anden-Hochebenen oberhalb von 4000 Metern angebaut. Die Inkas selbst bezeichneten Quinoa als „Muttergetreide“.
Schon seit 6000 Jahren dient die Pflanze den Andenvölkern als lebenswichtiges Grundnahrungsmittel. Das Wunderkorn aus den Anden wird auch auf dem deutschen Markt immer beliebter. Quinoa ist eine hervorragende Eiweißquelle. Die kleinen Körnchen enthalten alle 9 essenziellen Aminosäuren, was für ein pflanzliches Lebensmittel sehr ungewöhnlich ist. Ebenso ist ihr Mineralienreichtum messbar höher als der unserer beheimateten Getreidearten. Es enthält zudem viele Vitamine und Nährstoffe, z.B. mehr als doppelt so viel Vitamin-E als Weizen. Jeder, der eine Glutenunverträglichkeit hat, kann das leckere Inkakorn problemlos essen, denn Gluten ist nicht enthalten. Aber Quinoa ist auch ein perfektes Grundnahrungsmittel für diejenigen, die viel Wert auf eine gesunde und vitalstoffreiche Ernährung legen.
Anwendungsmöglichkeiten
Besonders erwähnenswert ist, dass Quinoa:
- Die Häufigkeit und Intensität von Schmerzattacken bei Migräne reduziert und für ein besseres Wohlbefinden sorgt.
- Ideal für die Gewichtsabnahme bei Übergewicht ist, da es sehr gut und langanhaltend sättigt.
- Den Blutzucker positiv beeinflusst.
- Mit seinen Saponinen ist sie eine gute Quelle an sekundären Pflanzenstoffen, die vor Krebs und Herz- und Kreislauferkrankungen schützen können.
Zubereitung
Quinoa kann man gekocht oder roh verzehren, sollte es jedoch vor der Zubereitung immer gut unter fließendem Wasser abspülen. Die beliebteste Zubereitungsart ist, es wie Reis zu kochen. Der Geschmack ist fein und hat eine nussige Note. Die Konsistenz nach dem Kochen ist leicht knackig. Quinoa ist ein guter Ersatz für die typischen Beilagen wie Kartoffeln, Reis oder Nudeln.
Probieren Sie Quinoa kalt als Salat mit Frühlingszwiebeln, Kirschtomaten, Fetakäse und einer Marinade aus Leinöl, Zitronensaft und Kräutersalz. Der Salat lässt sich schnell zubereiten, ist leicht und angenehm sättigend.
Sehr schmackhaft sind auch Quinoa-Bratlinge, die Sie wunderbar mit Kräuterquark und Salat servieren können.
Die Süß-Fans unter Ihnen können Quinoa-Kekse backen und selbst Brotteig lässt sich mit Quinoa aufpeppen und zu nachahmenswerten Broten verbacken.
Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Probieren Sie aus und lassen Sie sich von dem einzigartigen Inkakorn überraschen. Ein Rezept für einen leckeren Quinoa-Salat finden Sie in unserer Rezeptsammlung.