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Zecken

Zecken - Blinde Passagiere mit Folgen

Sommerzeit ist Zeckenzeit. Grundsätzlich sind Zecken keine gefährlichen Angreifer. Ein Zeckenstich ist nicht deutlich schlimmer als ein Mückenstich.

Die kleinen Spinnentiere sind allerdings nicht nur lästig, sondern können auch gefährliche Krankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Daher sollte man besonders in Zeckenzeiten Vorsorgemaßnahmen zur Zeckenabwehr treffen.

Überlebenskünstler Zecke

Zecken ernähren sich von menschlichem oder tierischem Blut. Sie können zwei Jahre ohne Nahrung auskommen, aber wenn sie einen Wirt gefunden haben, saugen sie sich so voll, dass sie bis zu 200-mal so viel wiegen, wie im hungrigen Zustand.

In ihren Speicheldrüsen befindliche Krankheitserreger werden beim Blutsaugen schnell übertragen. Dennoch führt nicht jeder Zeckenbiss zum Ausbruch einer Infektion.

Gut geschützt vor ungebetenen Blutsaugern

Zecken lauern auf Gräsern und Sträuchern in dicht bewachsenen Arealen, bevorzugt, wo es feucht und schattig ist.

Die Blutsauger lassen sich nicht von Bäumen fallen oder springen Menschen an, wie man früher fälschlicherweise glaubte, sondern lassen sich vom vorbeikommenden Wirt, Mensch oder Tier von Büschen oder Gräsern abstreifen.

Bodycheck nach Outdoor-Zeiten

Zecken wandern eine ganze Weile über den Körper, bis sie eine gute Stelle zum Blutsaugen gefunden haben. Bevorzugte Stellen für Zeckenstiche sind warme und weiche Körperstellen, wie z.B. Innenseite der Oberschenkel, Hautfalten und Achselhöhlen.

Kinder werden von Zecken häufig an Kopfhaut und Nacken gestochen. Also gilt: Nach jedem Aufenthalt im Freien, auch im Garten, den Körper gründlich auf Zecken prüfen und so schnell wie möglich entfernen.

Achtung: Junge Zecken sind winzig klein, manchmal nur als winziger Punkt erkennbar und können leicht übersehen werden!

Zeckenabwehr - Schutz vor blinden Passagieren

Wer gerne Zeit im Freien verbringt, sollte an einen effektiven Zeckenschutz denken.

Für die Kleinen gibt es auch Zeckenschutz-Lotionen mit natürlichen Schutzsubstanzen wie Cocos und Citronella. Wichtig ist, haut bedeckende helle Kleidung und feste Schuhe zu tragen. Sind die Socken über die Hosenbeine gezogen, können Zecken nicht an den Unterschenkeln hochkrabbeln. Bleiben Sie auch am besten auf befestigten Wegen und meiden Sie nicht gemähte Wiesen.

Zecken sofort entfernen

Es ist wichtig, die Zecke möglichst schnell zu entfernen und dabei nicht zu quetschen. Denn eine Infektion mit Krankheitserregern erfolgt meist erst mehrere Stunden nach dem Stich.

Mit Hilfsmitteln wie einer Zeckenkarte oder einem Zeckenhaken lassen sich Zecken gut „quetschfrei“ entfernen. Keinesfalls Klebstoff, Nagellack oder Öl auf die Zecke auftragen. Das stresst die Zecke und sie spuckt möglicherweise infektiösen Speichel in die Wunde.

Nach dem Entfernen der Zecke, die Einstichstelle desinfizieren und die Hände waschen.

 

Zeckenstich im Blick behalten

Die Stichstelle sollte nach dem Entfernen noch mehrere Wochen beobachtet werden. Anfangs ist eine leichte Rötung um die Stichstelle normal. Treten allerdings Symptome wie Wanderröte, Gelenk- oder Kopfschmerzen mit Fieber auf, sollte ein Arzt zurate gezogen werden.

Typische Symptome ernst nehmen

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)

Nach einer Inkubationszeit von vier Tagen bis vier Wochen treten Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, ähnlich einer Sommergrippe, allerdings ohne Erkältungssymptome auf. Ein Arzt kann lediglich die Symptome behandeln, eine medikamentöse Therapie gegen das Virus gibt es nicht.

Borreliose

Im Darm der Zecken befinden sich Bakterien, die Borrelien, die für eine Lyme-Borreliose verantwortlich sind. Eine ringförmige Hautrötung um die Einstichstelle oder an anderen Hautstellen (Wanderröte), Abgeschlagenheit, Kopf-, Nerven- und Gelenkschmerzen sind charakteristische Symptome.

Die Infektion kann besonders im Frühstadium gut mit Antibiotika behandelt werden.

Impfung kann Leben retten

Um Infektionen mit FSME vorzubeugen, empfiehlt die ständige Impfkommission am RKI allen Personen ab 3 Jahren eine FSME-Impfung, die sich vorübergehend oder dauerhaft in Risikogebieten aufhalten. Eine komplette Grundimmunisierung umfasst drei Impfungen innerhalb eines Jahres.

Zecken sind in ganz Deutschland verbreitet, doch nicht überall sind sie Träger des FSME-Virus. Regionen, in denen regelmäßig Erkrankungen auftreten, bezeichnet man als Risikogebiete. Hierzu veröffentlich das RKI (Robert Koch Institut) jährlich eine Karte der Haupt-Endemiegebiete. Immer mehr Regionen, vor allem in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Thüringen, gelten als Risikogebiete.

Blinde Passagiere auf vier Beinen

Auch unsere vierbeinigen Familienmitglieder bringen hin und wieder unliebsame blinde Passagiere mit nach Hause. Zecken und Flöhe sind ein immer wiederkehrendes Thema aller Tierhalter, denn sie stürzen sich auf alles, was warmes Blut in den Adern hat.

Neben den vorbeugenden Maßnahmen, wie eine konsequente Fell- und Hautkontrolle und Pflege stehen verschiedenste effektive Präparate zur effizienten Bekämpfung der blinden Passagiere zur Verfügung.

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